Verzichten, aber richtig
Verzicht entlastet. Verzicht macht glücklich. Verzicht fördert die Gesundheit und schützt die Umwelt. Verzichten ist in. Aber was ist dran an diesem Trend. Auf was sollten wir verzichten und auf was nicht?
Das Jahr ist jung, sodass sich jeder noch gut an seine Vorsätze für das neue Jahr erinnern kann. Was haben Sie sich vorgenommen? Mehr Sport zu treiben, gesünder zu leben, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Oder haben am Silvesterabend beschlossen, auf etwas zu verzichten: auf Alkohol, auf Zigaretten, auf Fleisch, auf Zucker, auf das Smartphone, auf Kurzstreckenflüge oder auf überflüssige Besitztümer? Leider sind die meisten Vorsätze schnell wieder vergessen, sobald wir zurück im Hamsterrad unserer Gewohnheiten sind.
Verzicht ist schmerzhaft
Verzichten wird in der Regel als unangenehm empfunden. Wer kein Geld für einen teuren Urlaub hat, muss darauf wohl oder übel verzichten. Wer unter einer Nahrungsmittelallergie leidet, muss auf viele leckere Sachen verzichten. Und für manche Menschen ist ein Verzicht auch religiöse Pflicht, wie zum Beispiel beim Fasten vor Ostern. Und weil das Fasten so bitter ist, lassen es die Menschen vorher im Karneval noch einmal so richtig krachen.
Heutzutage wird aber oft auch die befreiende Wirkung des Verzichts betont. Wer verzichtet, macht sich frei von einem Zwang – zum Beispiel von dem Drang, zur nächsten Zigarette zu greifen, oder dem unwiderstehlichen Wunsch, Süßes zu naschen. Und wer sich in der Überflussgesellschaft für einen minimalistischen Lebensstil entscheidet, befreit sich vom Konsumzwang. Ein Minimalist trennt sich nach und nach von allen überflüssigen Sachen, die seine Wohnung und sein Leben buchstäblich verstopfen.
Messbare Auswirkungen
Aus ärztlicher Sicht unterscheiden wir zwischen körperlichen und seelischen Auswirkungen eines Verzichts. Der Verzicht aufs Rauchen hat beispielsweise eine direkte positive und messbare Auswirkung auf unseren Körper. Das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen sinkt deutlich. Psychologisch gesehen fühlen sich Menschen, die es geschafft haben, von einer Sucht loszukommen, wie neu geboren. Das Erfolgserlebnis macht sie seelisch stärker und gibt ihnen neuen Lebensmut. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf den allgemeinen Gesundheitszustand aus.
Ändern statt verzichten
Wer verzichtet, gewinnt. Denn das, worauf wir verzichten, hat uns belastet. Dieser Zusammenhang zeigt sich auch bei der Ernährung. Aber hier müssen differenzierter denken als bei einer Sucht. Bei der Ernährung geht es aus ärztlicher Sicht nicht in erster Linie um Verzicht, sondern darum, das Richtige zu essen. Man kann es auch anders ausdrücken. Werden Sie anspruchsvoller! Lassen Sie sich nicht mit billigen Kohlenhydraten wie Zucker abspeisen, sondern gönnen Sie Ihrem Körper etwas Besseres wie zum Beispiel leckere Früchte. Geben Sie sich nicht mit industriellen Fertiggerichten oder Fastfood zufrieden, sondern kochen Sie selbst mit frischen Zutaten.
Die Ernährung spielt bei der Gesundheit eine große Rolle. So ist beispielsweise Diabetes Typ 2 in den allermeisten Fällen auf eine falsche Ernährungsweise zurückzuführen. Die Krankheit, die sehr schwerwiegende Folgen hat, kann durch eine Ernährungsumstellung geheilt werden. Und man kann ihr auch durch eine richtige Ernährung vorbeugen. Starkes Übergewicht ist ein Alarmsignal. Wenn Sie unter Übergewicht leiden, sollten Sie mögliche Folgen mit dem Arzt abklären. Im Gesundheitszentrum Königstraße können Sie eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen, um sich zukünftig bewusster und gesünder zu ernähren.
Verzichten ist gesunder Egoismus
Natürlich ist es schmerzhaft, wenn man auf etwas verzichten muss. Aber der Verzicht auf Dinge, die uns krank machen oder seelisch belasten, ist in Wahrheit ein gesunder Egoismus. Wir tun uns etwas Gutes. Und das sollten wir das ganze Jahr über machen und nicht nur am Anfang.