Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Personen ab 75 Jahren (unter bestimmten Bedingungen schon ab 60 Jahren) eine Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Die RSV-Impfung schützt bei einer Infektion mit dem Virus vor einem schweren Krankheitsverlauf.

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weit verbreiteter Erreger, der wie das Grippevirus vor allem in der kalten Jahreszeit auftritt. Eine RSV-Infektion führt zu grippeähnliche Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen, Husten, Kurzatmigkeit und Fieber. Bei Kleinkindern und Säuglingen kommt es häufig zu schwereren Verläufen. Eine Erkrankung führt nicht zu einer Immunisierung, sodass man sich immer wieder anstecken kann. Insbesondere Erwachsene mit regelmäßigem Kontakt zu Kleinkindern infizieren sich häufig mit RSV.

Bei älteren Personen über 75 Jahren kann es zu schweren Komplikationen wie Lungenentzündung oder Herzversagen kommen. Laut Robert-Koch-Institut mussten in Europa im Jahr 2019 rund 270.000 Personen wegen einer RSV-Infektion im Krankenhaus teilweise intensivmedizinisch behandelt werden. 19.500 Menschen starben an der Infektion.

Eine einmalige Impfung schützt

Gegen die Erkrankung gibt es einen proteinbasierten Impfstoff, der wie die Grippeimpfung in den Oberarm injiziert wird. Anders als die Grippeimpfung muss die RSV-Impfung nicht jedes Jahr wiederholt werden. Sie schützt nach heutigem Kenntnisstand dauerhaft. Die Impfung kann also zu jeder Zeit im Jahr durchgeführt werden.

Die RSV-Impfung schützt Personen ab 60 Jahren wirksam gegen RSV-bedingte Erkrankungen. Das Robert-Koch-Institut schreibt dazu: »Das Risiko für eine durch RSV bedingte Erkrankung der unteren Atemwege wird um etwa 75 % reduziert, das Risiko von schweren Verläufen wie Hospitalisierung, intensivmedizinische Behandlung oder Tod wird um etwa 80 % verringert.«

Die STIKO empfiehlt deshalb die RSV-Impfung

• für alle Personen ab 75 Jahren

• für Personen ab 60, die in einer Pflegeeinrichtung leben

• für Personen ab 60, die eine schwerwiegende Grunderkrankung mit schwerem Verlauf haben wie zum Beispiel

  • chronische Erkrankungen der Atmungsorgane
  • chronische Herz-Kreiskauf-Erkrankungen
  • Diabetes mellitus mit Komplikationen

Liegt eine Grunderkrankung ohne schwere Symptome vor, wird die Impfung nicht ab 60 Jahren empfohlen. Fragen Sie deshalb Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, ob für Sie persönlich eine RSV-Impfung in Frage kommt.

Weitere Informationen zur Impfung finden Sie auf dem Faktenblatt des Robert-Koch-Instituts